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Gas-Preise - Der Schock kommt erst mit der Abrechnung

Auf die katastrophale Marktsituation, im Bereich Energie, und die Politik brauchen wir sicherlich nicht eingehen, jeder kann sich selbst ein Urteil bilden ob es hätte überhaupt so weit kommen müssen. Jedoch fällt eins auf, man nimmt derzeit alles hin, aber vielen sind (derzeit) die Folgen der kräftigen Erhöhung gar nicht bewusst. 

Erhöhungen der Gaspreise

Ein Versorger nach dem anderen erhöht die Gaspreise. Grund ist für alle die “Marktsituation”. Wir könnten hier so eine Versorger nennen aber wir verallgemeinert dies mal mit einem Beispiel um euch ein mögliches Problem aufzuzeigen.

Familie A:
Derzeit einen Gas Arbeitspreis von 7 Cent pro Kilowatt.
Anpassung des Gaspreises zum 01.10.2022 auf 15 Cent pro Kilowatt.

Die Familie A hat einen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowatt. Dabei sollte man bedenken, der Großteil vom Verbrauch wird im Zeitraum Oktober – April stattfinden. Genau zu diesem Zeitraum erhöhen die meisten Versorger kräftig. Damit wir es einfacher halten gehen wir davon aus das der neue Preis für einen Zeitraum von 12 Monaten bleibt und danach eine Abrechnung erfolgt. 

Rechnen wir mal nach.

20.000 Kilowatt x 7 Cent = 1400 Euro 
20.000 Kilowatt x 15 Cent = 3000 Euro 

Hinzu kommt noch die Grundgebühr, nehmen wir hier als Beispiel 250 Euro jährlich. Das alles addieren wir zusammen und teilen das durch 12 (Monate) Abschlagszahlungen.

Alter Preis: 1650 Euro / 12 = 137,50 Euro monatlich
Neuer Gaspreis: 3250 / 12 = 270,83 Euro monatlich

Abschlagszahlungen anpassen

Wir haben einige Schreiben gesehen, in keinem wurde empfohlen die Abschlagszahlung anzupassen. Ohne eine Anpassung kann der Schock mit der Abrechnung erfolgen, nämlich mit einer kräftigen Nachzahlung. In dem obigen Beispiel mehr als 1500 Euro. Bei einem höheren Verbrauch sehe es dementsprechend noch viel düsterer aus. 

Klar ist uns bewusst das dieses Beispiel auf volle 12 Monate errechnet ist. Jetzt könnte man sagen, “ich bekomme immer zu Juni” eine Abrechnung. Dennoch haben solche Kunden auch den Winter mit den hohen Preis verbracht und auch die werden bei gleichem Verbrauch eine Nachzahlung erhalten, prozentual eben.

Was kann man tun?

Einfache Lösung wäre = Nord-Stream 2 öffnen und dem Bürger günstige Gaspreise bieten. Dies wird jedoch nicht passieren, zumindest nicht mit derzeitigen Regierung/Politik, wahrscheinlich auch nicht mit anderer. Also kannst du dich schon mal mit diesen Preisen abfinden und versuchen das Risiko einer kräftigen Nachzahlung zu minimieren.
Hier paar Tipps: 

  1. Vergleiche die neuen Preise mit den Preisen des Grundversorger. Dabei beim Grundversorger nach Gaspreisen für Neukunden fragen. Durchaus kann es sein das beim Grundversorger der Preis besser ist. Dann kannst du aufgrund der Preiserhöhung beim Anbieter vom Sonderkündigungsrecht gebrauch machen und zum Grundversorger wechseln. Es ist gar nicht so lange her da war der Grundversorger fast immer deutlich teurer, aber wir leben in einer verrückten Zeit.
  2. Theoretisch kannst du die Preise auch mit anderen Anbietern vergleichen. Problem, fast kein anderer Anbieter, außer Grundversorger, nimmt Neukunden auf.
  3. Wenn du beim Anbieter mit den neuen Preisen bleibst, passe deine Abschlagszahlung an. Einfache Faustregel:  Prozentual zur Erhöhung. In unserem Beispiel in etwa das doppelte monatlich zahlen.
  4. Du kannst auch theoretisch den Gasverbrauch senken. In unserem Beispiel müsste man also von 20.000 Kilowatt auf 10.000 Kilowatt fallen um bei gleichen Abschlag keine Nachzahlung zu erhalten. Das ist allerdings sehr sehr unwahrscheinlich. Etwas einsparen geht sicherlich, dabei musst man jedoch sehr realistisch bleiben.

Wir möchten drauf hinweisen das dies hier ein Beispiel ist und wir mit diesem Beitrag euch nur etwas “wecken” möchten. Lieber nächsten Sommer Urlaub machen anstatt auf Urlaub aufgrund einer kräftigen Nachzahlung verzichten ;).