Balkonkraftwerk (Mini Solaranlage) – Ist es sinnvoll und gibt es Förderungen?
Die Strompreise sind nicht nur 2023 enorm gestiegen, da bringt auch ehrlich gesagt eine Strompreisbremse nichts. 40 Cent pro Kilowatt ist alles andere als günstig. Zudem werden wir zum sparen mehr oder weniger gezwungen, da die Strompreisbremse nur für 80% des Vorjahrsverbrauch greift. Für den Verbrauch über den 80% darfst du schön den vollen Kilowattpreis deines Anbieters bezahlen, häufig 48 Cent und aufwärts.
Kann man da etwas gegensteuern? Ja, zum einen immer die Strompreise vergleichen und einen Wechsel durchführen, es gibt noch Anbieter die auch unter den 40 Cent pro Kilowatt beliefern können oder eher wollen. Zum einen kann man auch mit einem sogenannten Balkonkraftwerk Strom ins eigene Stromnetz einspeisen, und somit effektiv den Verbrauch senken.
Zum Thema Balkonkraftwerk habe ich mich etwas eingelesen. Mein Know-How zum Thema Balkonkraftwerk hält sich absolut in Grenzen. Ich möchte eher das wiedergeben was ich bisher verstanden und recherchiert habe, vielleicht erspart dir das etwas Zeit und beantwortet einige Fragen schon im Vorfeld.
Balkonkraftwerk ist eine Mini Soloaranlage
Ein Balkonkraftwerk ist eine Mini Solaranlage und hat im Gegensatz zu großen und professionellen PV (Photovoltaik) Anlagen einen Unterschied. Der nicht verbrauchte Strom landet im öffentlichen Stromnetz, dafür gibt es keine Vergütung. Würde ich jetzt nicht direkt als Nachteil deklarieren da eine PV Anlage in der Regel auch deutlich mehr kostet und zudem nicht jeder die Möglichkeit hat eine PV Anlage zu installieren.
Da kommen wir zu einem großen Vorteil eines Balkonkraftwerks, die Flexibilität. Du kannst die Anlage wie der Name schon vermuten lässt auf dem Balkon installieren, oder auf dem Dach oder im Garten. Somit können auch Mieter die Vorteile vom Balkonkraftwerk nutzen.
Bisher war Deutschland in der EU, wie so häufig, eine Ausnahme. Und zwar durften bisher maximal 600 Watt eingespeist werden, in anderen EU Ländern aber 800 Watt. Zudem ist in anderen Ländern die Inbetriebnahme unbürokratisch und die können dort das Balkonkraftwerk einfach in die Steckdose (Schuko) stecken. Bisher war dies genau betrachtet in Deutschland nicht legal. Thema Wieland Steckdose ;).
Vor kurzem hat sich jedoch die Gesetzeslage etwas geändert, oder wird bald angepasst. Das bringt einige Vorteile für alle die ein Balkonkraftwerk nutzen möchten.
- bis zu 800 Watt Einspeisung möglich
- Schuko Stecker legal
- egal welcher Zählertyp installiert ist (digital, analog)
- nur noch eine Anmeldung über die Bundesnetzagentur nötig
0% Mehrwertsteuer 2023 auf Balkonkraftwerke
Der Gesetzgeber hat für Balkonkraftwerke seit Anfang 2023 die Mehrwertsteuer erlassen. Das bedeutet das damit im Endpreis keine Mehrwertsteuer enthalten ist, somit das Produkt günstiger zu haben ist. Kann man durchaus als eine Art Förderungen bezeichnen. Gilt allerdings immer beim Kauf von Privatpersonen.
Was kostet ein Balkonkraftwerk?
Kommen wir nun zu den Kosten. Die Kosten variieren je nach wieviel Watt du maximal einspeisen möchtest. Allerdings muss ich dazu sagen, alles unter 600 Watt würde ich nicht abringen da die Preisunterschiede nicht so enorm sind. Zudem sollten die Solarpanele theoretisch mehr als 600 Watt liefern können, die Begrenzung auf 600 Watt (bzw. 800 Watt) macht der Wechselrichter. Und zudem kannst du bei Änderungen wie z.B. jetzt von 600 Watt auf 800 Watt, gegebenenfalls später dann einen anderen Wechselrichter holen und die Solarpanele belassen.
Wir haben hier ein Angebot auf DealAmigo.de verlinkt: Balkonkraftwerk Full Black 600/800Wp, 2 x JA-Solar 400W + Hoymiles HM-600 Wechselrichter 600W bei Abholung nur 499 Euro
Kurz und knapp, ab etwa 500 Euro gibt es Balkonkraftwerke bei Abholung mit 600 Watt Wechselrichter. Das Angebot liegt bei Versand dann bei 599 Euro. Enthalten sind bei diesem Angebot 2 Solarmodule mit je 400 Watt, Hoymiles HM-600 Wechselrichter 600W, uko Steckdose und TP-Link Tapo Smart WLAN Steckdose Tapo P110. Ein komplettes Set welches sich einfach installieren lässt. Hier ein Youtube Video zur Installation.
Förderungen nach Bundesland und Stadt unterschiedlich
Bundesweite, einheitliche Förderungen gibt es nicht. An sich gibt es von den Städten derzeit noch sehr wenige Förderungen. Auf efahrer.de gibt es eine Auflistung der Städte die den Kauf von Balkonkraftwerken fördern. So ist bei uns in der Nähe die Stadt Kirchlengern mit 300 Euro Förderung dabei. Ein sehr guter Wert, der auf jeden Fall den Kauf nochmals deutlich interessanter macht. Natürlich wäre eine einheitliche bundesweite Mindestförderung wünschenswert, zusätzlich zu dem Wegfall der Mehrwertsteuer. Vielleicht tut sich auch hier noch etwas.
Wann amortisiert sich ein Balkonkraftwerk?
Im Endeffekt ist die Kernfrage, wie sinnvoll ist ein Balkonkraftwerk und wann rechnet sich das? Laut meiner Recherche kann solch ein 600Watt Balkonkraftwerk im Jahr zwischen 500-600 Kilowatt ins Heimnetz einspeisen. Das allerdings unter optimalen Bedingungen, also Ausrichtung und Wetter. Da wir in Deutschland nicht gerade die meisten Sonnentage genießen dürfen, müssen wir bei einer Hochrechnung etwas realistisch bleiben. Nehmen wir mal an, 250 Kilowatt speist unser Balkonkraftwerk jährlich ein. Und für die Berechnung nehmen wir mal die Strompreisbremse, also 40 Cent pro Kilowatt.
250 Kilowatt x 40 Cent = 100 Euro im Jahr. Wenn wir das obige Balkonkraftwerk per Versand bestellt haben, also für 599 Euro würde sich somit im 7 Jahr das Balkonkraftwerk lohnen. Sprich, ab dem siebten Jahr sparst du tatsächlich finanziell etwas ein. Du gehst jetzt in Vorkasse und hast hoffentlich später etwas davon.
Wo die Strompreise aber in paar Jahren sind, wissen wir ja nicht, wie so vieles. Kann also sein das sich das eher lohnt oder es gar noch länger dauert. Die Balkonkraftwerke sollen schon 20-25 Jahre halten, die Wechselrichter nicht so lange. Also wäre ein Invest zwischendurch noch nötig. Das sollte man bedenken. An dem Beispiel sieht man wie schön eine Förderung noch wäre. Die 300 Euro Förderung für die Kirchlengerner machen die ganze Geschichte deutlich attraktiver. In dem Beispiel würde man schon im vierten Jahr finanziell einsparen.
Wie sinnvoll das tatsächlich alles ist, muss man doch selbst entscheiden. Denn neben dem finanziellen Aspekt gibt es noch den ökologischen. Wer derzeit für solch ein Balkonkraftwerk Geld über hat, macht natürlich nichts falsch.
Benke das in dem obigen Rechenbeispiel viele Variablen sind. Die tatsächliche Kilowatt-Einspeisung kann bei dir anders sein, der Kilowattpreis kann variieren und natürlich der Kaufpreis der Anlage. Zudem speist natürlich ein 800 Watt Balkonkraftwerk (800 Watt Wechselrichter) mehr Strom ein als im Beispiel solch ein 600 Watt Balkonkraftwerk.
Liebe Balkonkraftwerk Experten. Sollten sich hier Fehler eingeschlichen haben, oder ihr Tipps und Hinweise habt. Gerne ein Kommentar abgeben. Zum Schluss noch eine Linksammlung: